Tunnellösung beim Brennerzulauf

Nach 5 Jahren Planungszeit und 23 Forumssitzungen haben DB/ÖBB jetzt das Ergebnis mit der Variante östlich um Rosenheim und 60 % Tunnelanteil vorgestellt.

Damit ist das Ziel und unser Auftrag innerhalb der Inntal Gemeinschaft e.V., das Inntal vor einer zusätzlichen Schnellbahntrasse zu verschonen, auf bestmögliche Weise erfüllt.

Das schon 1995 auf unserem ersten Plakat gezeigte Schaubild mit Schnellbahntrasse entlang der Autobahn, das wir in unserem Logo als dauerhafte Aufforderung aufgenommen haben, ist abgewehrt!

Es ist eine Lösung, bei der unser Inntal nur punktuell mit einem Verknüpfungspunkt zwischen Niederaudorf und Fischbach beansprucht werden könnte, der Rest der Neubaustrecke wird im Tunnel vorgesehen.

Das Inntal mit seinem Landschaftsschutzgebiet und der Schutzzone des Alpenplans wird nicht oberirdisch gequert, auch der Inn soll untertunnelt werden.

Von der Neubaustrecke soll dann in jedem Fall bis hinter die A8 nichts zu sehen sein. Auch der weitere Verlauf wird zumindest bis zur nächsten Innquerung hauptsächlich unterirdisch bleiben.

Wir haben uns während der Planungszeit immer dafür stark gemacht, mögliche Planungsfehler oder Versäumnisse sachlich zu monieren. Es kam uns darauf an, im Fall von einem unzumutbaren Planungsergebnis Material für spätere Klagen zu sammeln.

Klar war von Anfang an, dass es sich dabei um ein begrenztes Aktionsfeld handelt, dessen Spielregeln vom Auftraggeber Bundestag vorgegeben wurden.

Um einen Kosten-Nutzen-Faktor errechnen zu können, erteilte der Bundestag eine einmalige Ausnahmegenehmigung, dass die Planung Anhand einer rein hypothetischen Zahl von 400 Zügen pro Tag durchzuführen und ein Trassenvorschlag zu ermitteln ist. Diese Ausnahme ist auf Grund der essenziellen Bedeutung des Brenner-Nordzulaufs für die politisch wichtige TEN-Achse (Transeuropäische Netze) Helsinki-Malta erteilt worden.

Im Ergebnis wurde nun die violette Trassenführung favorisiert. Sie wird nach weiterer Ausarbeitung zur Wiedervorlage beim Bundestag eingereicht.

Erst dann muss der überprüfbare Bedarf und der Nutzen nachgewiesen und vom Bundestag auch die Finanzierung gewährleistet werden, bevor es in die konkrete Bauphase mit einem Planfeststellungsverfahren gehen kann.

Bis dahin macht es keinen Sinn, Forderungen nach Bedarfsnachweis oder Nutzenfaktor zu stellen.

Die Genehmigung ist für die gewählte violette Trassenführung sehr wahrscheinlich, da der politische Wille, diesen wichtigen Teil der Nord-Süd-Achse durch Europa fertigzustellen, Priorität hat. Außerdem ist diese Tunnellösung die einzig technisch umsetzbare Variante.

Die Inntalgemeinschaft e. V. daran intensiv mitgearbeitet, um zu vermeiden, dass irgendein billiger Kompromiss zu Lasten der Menschen, der Natur, der Kulturlandschaft und Landwirtschaft dabei herauskommt und alles vernichtet. Dies ist nun gelungen.

Eine oberirdische Schnellbahntrasse mitten durch das gesamte Inntal, durch das gesamte Schutzgebiet und durch eine der schönsten Landschaften Bayerns, hätte deren Vernichtung bedeutet.

Hier ist die beste Lösung nun möglich !